Interventionen im öffentlichen Raum erfordern eine Fülle von Überlegungen, die im Zusammenhang von ausgestellter Kunst so gut wie keine Rolle spielen. Wer unvorbereitet im öffentlichen Raum auf ein Kunstwerk trifft, setzt sich nicht zwangsläufig mit der kommunikativen Struktur eines Kunstwerks auseinander. Im öffentlichen Raum stellt sich die Frage von Lesbarkeit oder Missverständlichkeit eines Kunstwerks anders. Diese Differenz bedeutet Anreiz und Herausforderung zugleich. Die Eigenstruktur und die Nicht-Funktionalität von Kunst eröffnen unerwartete Wahrnehmungsfenster im dominanten Umfeld von Nutz- und Dienstbarkeiten. Räumlich geschieht dies in einem dialogischen Prozess mit der bereits geplanten oder schon vollendeten Architektur, die ihrerseits in der Pflicht steht, eine kaum überschaubare Anzahl von funktionalen Anforderungen zu erfüllen.